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Babyfenster – die berühmtesten Fenster der Schweiz

Die von der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind und den Spitälern in Bellinzona, Bern, Davos, Einsiedeln und Olten geführten Babyfenster haben bereits zahlreichen Babys das Leben gerettet. Sie gelten seit der Eröffnung des ersten Babyfensters im Jahr 2001 als die berühmtesten Fenster der Schweiz.

Kurzfilm: «Eine Geschichte über das Leben»

Schauen Sie sich den Film zum 20-jährigen Bestehen der Babyfenster an!

Babyfenster: ein medizinisches Hilfsangebot für Frauen in extremen Notsituationen

Die SHMK unterhält zusammen mit Schweizer Spitälern mehrere Babyfenster. Diese stehen Müttern zur Verfügung, die sich in einer ausweglosen Lage befinden. Ein Babyfenster ermöglicht einer Mutter, ihr Kind anonym in sichere Obhut zu geben, ohne sich strafbar zu machen.

Bei der Abgabe öffnet die Mutter das Babyfenster. Hinter dem Fenster steht ein Wärmebettchen bereit. Darauf liegt der «Brief an die Mutter». Die Mutter legt ihr Baby ins Bettchen und nimmt den Brief an sich. Dann schliesst sie das Fenster und verlässt das Babyfenster.

Nach etwa drei Minuten hört man in der Klinik ein Alarmzeichen, welches das zuständige Gesundheitspersonal informiert, dass ein Kind ins Babyfenster gelegt worden ist. Eine Hebamme geht unverzüglich zum Babyfenster und sorgt sich um das Kind. Nach ein paar Tagen wird das Baby den Pflegeeltern zur Betreuung übergeben und gelangt später zu den Adoptiveltern.

Bis zum Abschluss der Adoption besitzen sowohl die Mutter als auch der Vater des Kindes das Recht, ihr Kind zurückzuverlangen. Eine Adoption kann nicht vor dem Ablauf eines Jahres seit der Abgabe des Kindes ins Babyfenster vollzogen werden. Wenden sich die Eltern vor oder nach der Abgabe ihres Kindes in ein Babyfenster bei der SHMK (kostenloser Anruf unter 0800 811 100), werden sie gratis unterstützt und beraten, um das Leben mit ihrem Kind meistern zu können.

 

Babyfenster: ein Hilfsangebot für Frauen in extremen Notsituationen.

Nach Eröffnung von Babyfenstern weniger Babys ausgesetzt oder tot aufgefunden

Das erste Babyfenster in der Schweiz wurde am 9. Mai 2001 beim Spital Einsiedeln eröffnet. Seither wurden weniger Babys ausgesetzt oder tot aufgefundenen. Dies zeigt eine Auswertung der bekannten Fälle seit 1996 durch die Betreiber der Babyfenster.

Dabei wurde die Gesamtheit der Fälle von ausgesetzten, tot aufgefundenen oder in Babyfenster abgelegten Babys berücksichtigt. Es wurden Zeitabschnitte von je fünf Jahren miteinander in einen Vergleich gesetzt. Ergebnis: Seit der Eröffnung des ersten Babyfensters 2001 ist die Anzahl ausgesetzter oder getöteter Neugeborener um etwa 70 % zurückgegangen. Es konnten also mehrere Menschenleben durch Babyfenster gerettet werden.

Hier geht es direkt zur Webseite der Babyfenster, die alle nützlichen Informationen bietet.