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Corinne und ihr Freund mit dem Kind
Corinne und ihr Freund erfreuen sich tagtäglich an ihrem Kind.

Aus Angst und Not zum Glück

Kinderhaben ist für Corinne (36) und ihren Freund bis anhin kein Thema gewesen. Beide kommen sich zufrieden vor und sind nicht auf neue Herausforderungen aus. In dieser Gemüts- und Lebenslage bemerkt Corinne eines Tages mit Schrecken, dass sie schwanger ist.

Schlagartig tauchen Fragen vor Corinne auf: Was wird alles anders mit einem Kind? Will sie überhaupt ein Kind? Auf ihre neue Situation gänzlich unvorbereitet, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Sie ist völlig verunsichert, weiss weder ein noch aus und vereinbart schliesslich einen Termin für die Abtreibung. Nicht sicher, ob dies der richtige Weg ist, sucht sie nach Beratung, findet die SHMK und wählt die Nummer der Notrufzentrale.

Von Ängsten hin und her gerissen

Sogleich schüttet Corinne einer Beraterin ihr Herz aus. Ihre Lebenssituation und ihre Partnerschaft seien für ein Kind nicht bereit, erklärt sie. Ihr Freund, der Kindsvater, überlasse den Entscheid betreffend Kind ganz allein ihr. Das sei aber eine Last für sie. Sie fühle sich allein gelassen. Wie würde es sein, wenn es mit dem Kind schwierig wird? Müsste sie sich dann allein um es kümmern? In ihrem Umfeld kenne sie einige Paare, bei denen es nicht mehr gut läuft, seit Kinder da sind. Die Beraterin entgegnet ihr, dass es nicht einfach Schicksal sei, wie es im eigenen Leben läuft. Sie könne ihr Leben auch mit einem Kind weiterhin sehr gut gestalten. Die SHMK würde ihr dabei helfen. Zudem gebe es sehr viele Paare mit Kindern, die eine gute, tragfähige Beziehung leben.

Die Beraterin merkt, wie sehr Corinne mit einer Entscheidung ringt. Ängste plagen sie und der bestehende Abtreibungstermin setzt sie weiter unter Druck. Darum fragt sie die Schwangere, was sie denn empfinde, wenn sie zutiefst auf ihr Herz höre? Da antwortet Corinne, dass sie eigentlich, ganz tief in ihrem Innern spüre, dass sie das Kind möchte.

Nun bietet die Beraterin Corinne konkrete Hilfe der SHMK an und sagt ihr, sie dürfe jederzeit wieder anrufen. Die junge Frau bedankt sich für das gute Gespräch. Nicht lange danach lässt sie die Beraterin wissen, sie habe mit ihrem Freund gesprochen. Sie möchte das Kind behalten.

Rückfall in alte Zweifel

Leider ist damit Corinnes Krise nicht überwunden. Sie sorgt sich plötzlich erneut, ob sie und ihr Freund die Belastungen, die ein Kind mit sich bringt, so meistern könnten, dass ihre Partnerschaft glücklich bleibt. Sie sucht nun häufig das Gespräch mit der Beraterin, die sich für die Klärung ihrer Fragen mit viel Mitgefühl einsetzt. Corinne bittet die Beraterin auch um eine persönliche Begegnung. Diese reist schon tags darauf 100 Kilometer weit in eine grössere Schweizer Stadt, um sich mit ihr zu treffen.

Nun empfiehlt die Beraterin Corinne, zusätzlich zum Hören auf ihr Herz auch Gründe der Vernunft zu beachten. Es sei zunächst zu bedenken, dass sich eine Abtreibung auch negativ auf die Partnerschaft auswirken könne. Sie erzählt ihr aus ihrer Erfahrung in der Beratung, dass eine Abtreibung die Partnerschaft oft belastet und diese nicht selten daran zerbricht. Demgegenüber könne gerade ein gemeinsames Kind die Beziehung zwischen den Eltern noch festigen. Die Beraterin legt Corinne ausserdem nahe, sich von ihrem Alter her zu fragen, wie sinnvoll es sei, auf einen noch günstigeren Zeitpunkt für ein Kind zu warten, der vielleicht nie mehr kommen würde. Als sich die beiden verabschieden, dankt Corinne für die Anregungen, die sie in Ruhe erwägen wolle.

Entscheid und Glück

Ein paar Tage später schreibt Corinne der Beraterin, dass sie und ihr Freund sich für ihr Kind entschieden haben. Nun würden sich beide auf das Baby freuen. Sie möchte weiterhin mit der Beraterin in Verbindung bleiben und dankt ihr für die hilfreiche Begleitung in ihrer schwierigen Zeit. Kurz nach der Geburt eines gesunden Mädchens, teilt jetzt Corinne der Beraterin mit, sie sei überglücklich und möchte ihre Tochter nicht mehr weggeben. Es tue ihr so leid, jemals an Abtreibung gedacht zu haben. Sie dankt der Beraterin erneut für die starke Unterstützung in der Phase ihrer heftigen Zweifel und die ermutigenden Gespräche.

Die SHMK unterstützt Corinne in der Anfangszeit ihrer Mutterschaft mit finanzieller Hilfe und steht ihr bei Bedarf mit kostenloser Beratung weiterhin zur Seite.