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Tests mit tödlichen Folgen
Vorgeburtliche Tests ohne Therapiewert können Schwangere in ein Dilemma führen.

Irland: Tragischer Abtreibungsfall

Mit der grassierenden Mode, vor der Geburt durch Tests herausfinden zu wollen, ob das Kind Anomalien haben könnte, steigt ebenfalls die Zahl der Fehldiagnosen. Da Frauen bei auffälligen Testergebnissen oft abtreiben, ist anzunehmen, dass häufiger ursprünglich geplante und auch gesunde Kinder abgetrieben werden.

Das hat ausgerechnet in Irland, wo das Leben der Menschen vor ihrer Geburt noch bis vor kurzem gut schützt war, ein Paar erfahren, wie die Irish Times berichtete. Die Mutter liess für zwei Tests eine Plazentapunktion durchführen. Das Ergebnis des ersten Tests wies auf Trisomie 18 hin. Die Ärzte sagten dem Paar, es bestünde keine Hoffnung auf ein besseres Resultat beim zweiten Test. So liess die Frau umgehend abtreiben, was noch vor wenigen Monaten nicht zulässig gewesen wäre. Prompt ergab aber der zweite Test, dass keine Anomalie vorlag und das Kind vollkommen gesund war.

Dilemma bei manchen vorgeburtlichen Tests

Vorgeburtliche Tests zur Aufspürung von Trisomien führen in ein Dilemma: Schwangere und Paare müssen riskante Entscheidungen treffen, die auch gewollten und gesunden Kindern das Leben kosten können. In der Schweiz werden gemäss Medienberichten mittlerweile jährlich über 20’000 Bluttests (NIPT) zum Aufspüren von Trisomien durchgeführt.

Die Testergebnisse können schon vor dem Ende der 12. Schwangerschaftswoche vorliegen. Bei der hohen Zahl von Bluttests ist deshalb davon auszugehen, dass es hierzulande auch ohne vorherige Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion für die weitere Abklärung zu Abtreibungen kommt, selbst von geplanten und gesunden Kindern. Aber gerade die beiden zuletzt genannten Tests sind ebenfalls ein Risiko, weil sie selbst eine Fehlgeburt auslösen können.

Besser dran ohne gewisse Tests

Am besten verzichtet man auf alle Tests, die nicht zu einer vorgeburtlichen Therapie verhelfen können. Die meisten gesundheitlichen Beeinträchtigungen eines Kindes lassen sich vor der Geburt ohnehin nicht feststellen. Und das ungeborene Kind wird auch nicht dadurch zum Menschen, dass es keine Behinderung hat. Es ist ein Mensch auch mit Behinderung und soll leben dürfen.