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Ungenaue Testergebnisse: Lebensgefahr auch für ungeborene Kinder.
Auch gesunde Kinder können infolge voreiliger Schlüsse aus unzutreffenden Ergebnissen von Bluttests der Abtreibung zum Opfer fallen (Foto: Panthermedia/varlyte).

Neue Gefahr: Pränatale Bluttests

Die Meinung, man dürfe über gezeugtes menschliches Leben verfügen, breitet sich aus. Das zeigt das wachsende Interesse an nichtinvasiven vorgeburtlichen Tests, die zur Diagnose von Trisomie dienen.

Die Meinung, man dürfe über gezeugtes menschliches Leben verfügen, breitet sich aus und macht auch vor dem Leben im Mutterschoss nicht Halt. Das zeigt das wachsende Interesse an nichtinvasiven pränatalen Tests, die unter den Marken Panorama-, PrenDia-, Praena- oder Harmony-Tests vertrieben werden und zur Diagnose von Trisomie 13, 18 und 21 dienen.

Wie die Zeitung «La Liberté» am 8. April 2015 berichtete, werden die Bluttests zur Routine. Ärzte sehen in ihnen den Vorteil, dass sie die für das Baby riskanten invasiven Tests reduzieren. Dieser «Vorteil» ist doppelbödig, spüren die Tests doch einen Befund auf, der bei nachträglicher Erhärtung oft zur Abtreibung führt.

Tests mit Unsicherheit

Die Verlässlichkeit der Tests ist je nach Trisomie 90 % bis 100 %. Falsche Resultate sind möglich, wenn das untersuchte Blut nicht vom Baby, sondern von der Plazenta stammen kann. Es kommt vor, dass es im Blut der Plazenta Anomalien hat, die es beim Baby nicht gibt.

Die Tests informieren auch über das Geschlecht – mit derselben Unsicherheit. Sie funktionieren ab der 9. Woche. Bei einer Frist von 12 Wochen für die Abtreibung wollen manche den Test früh machen. So kann es wegen noch ungesicherten Resultaten zu Abtreibungen kommen. Es gehe mit der Anwendung der Tests drunter und drüber, sagt Nathalie Beurret-Lepori, Spezialistin für fötale Medizin in Lausanne.

Tests dienen der Selektion

Weil mit den Tests keine Therapie möglich ist, dienen sie einzig der Selektion vorgeburtlichen Lebens. Darum überzeugt es nicht, die Tests «professionell» einzusetzen: damit es nicht zu vorschnellen Abtreibungen und zur Geschlechtsselektion kommt und ja nur von Trisomie betroffene Babys abgetrieben werden.

Solange Menschen das Lebensrecht von Ungeborenen einschränken, etwa indem sie sie zu Zellhaufen erklären, ist das Tor zur Selektion offen. Und das gilt nicht nur bei der Präimplantationsdiagnostik (PID).