Länder, in denen das Leben ungeborener Kinder weitgehend geschützt ist, werden immer wieder unter Druck gesetzt, diesen Schutz abzubauen. Jüngstes Ziel einer solchen Kampagne ist Ecuador. Doch die Achtung vor dem ungeborenen Leben ist in diesem Land stark verwurzelt.
Human Rights Watch (HRW) übt Druck auf Ecuador aus, den Lebensschutz für Ungeborene zu lockern. Dies meldete neulich die Nachrichtenagentur LifeNews.com. HRW ist eine nichtstaatliche Organisation, die sich nach eigenen Angaben für Menschenrechte einsetzt. Im April 2015 behauptet HRW in einem Brief an Mauro Andino, einen hochrangigen Funktionär Ecuadors, Einschränkungen der Abtreibung seien «grausam». Sie seien für Frauen «entwürdigend». Ecuador müsse die Politik ändern, um seine internationalen Verpflichtungen in Sachen Menschenrechte zu erfüllen.
Diese Behauptung ist falsch. Dies erklärt Teresa Collet, eine Expertin für internationales Recht in Minneapolis (Minnesota, USA). Die Forderung an Ecuador, Abtreibung auf breiter Front zu legalisieren, besitze keine Grundlage in den Abkommen, denen das Land beigetreten ist, so die Professorin.
In Ecuador ist Abtreibung nur in sehr seltenen Fällen möglich. Etwa wenn die Schwangerschaft das Leben der Mutter ernsthaft bedroht oder eine geistig behinderte Frau durch Vergewaltigung schwanger wird.
Präsident und Volk wehren sich gegen eine Lockerung des Lebensschutzes. «Wenn immer wir die Bürger zur Abtreibung befragt haben, hat die überwältigende Mehrheit vorgeburtliche Euthanasie abgelehnt», so Ecuadors Präsident Rafael Correa kürzlich laut LifeNews.com. In Bezug auf die Druckversuche aus UNO-Kreisen sagte Correa: «Sie können machen, was sie wollen. Ich werde die Entkriminalisierung der Abtreibung nie akzeptieren.» Und weiter: «Alles, was das Leben vom Augenblick der Empfängnis an in Frage stellt, ist ganz einfach Verrat.»