Immer wieder stösst man auf Berichte, dass bei Untersuchungen während der Schwangerschaft ungeborene Babys fälschlicherweise für tot erklärt werden. Betroffene mahnen zu einem kritischen und vorsichtigen Umgang mit der Diagnose «Tod» bei Ungeborenen.
Im Sommer 2015 kam in Irland ein Bub auf die Welt, der von Ärzten totgesagt worden war. Der Arzt sagte Aimee Nolan (26) aus Offaly, er könne bei ihrem Kind keinen Herzschlag feststellen, und überwies sie für einen Ultraschall an ein Spital. Auch dort teilte man ihr dasselbe mit. Bei der Besprechung über das weitere Vorgehen, trat ein anderer Arzt in das Zimmer. Weil er hörte, worüber gesprochen wurde, nahm er die Schwangere zu einem weiteren Ultraschall mit und – fand den Herzschlag!
Aimee ist mit dem Schrecken davon gekommen. Schlimmer ist es Catherine Urhegyi (32) ergangen. Im Salford Royal Hospital (GB) hat man bei einer Ultraschalluntersuchung auch ihr erklärt, ihr Baby habe keinen Herzschlag. Catherine und ihr Mann entschieden sich, die Totgeburt mit Pillen einzuleiten. Als die Schwangere für die zweite Pille ins Spital zurückkehrte, stellte man das total Unerwartete fest: Das Herz des Babys schlägt!
Die Eltern waren zwar hocherfreut, dass ihr Kind lebt. Doch bald kam Angst hoch: Ist das Baby durch die Pille geschädigt worden? Auch Wut stellte sich ein: Wie konnten die Ärzte einen so groben Fehler machen!? Immerhin hat die Tochter Urhegyis den Abtreibungsversuch überlebt. «Ich wünschte mir, ich hätte einen zweiten Ultraschall zur Abklärung verlangt», so die Mutter gegenüber den Medien.
Solche Fehldiagnosen sind jedoch nicht so selten, wie man meinen könnte. 2011 berichtete die britische Zeitung Daily Mail, dass allein in Grossbritannien jedes Jahr Hunderten von schwangeren Frauen bei Ultraschalluntersuchungen irrtümlicherweise gesagt wird, ihr Baby sei tot. Da stellt sich die bange Frage, wie viele Babys aufgrund einer falschen Diagnose durch eine Abtreibung ihr Leben verlieren.
Der Respekt vor den ungeborenen Kindern gebietet, dass die vorgeburtlichen Untersuchungen verbessert werden, um fatale Fehler möglichst auszuschliessen. Schwangeren, denen gesagt wird, ihr Kind sei tot, ist grundsätzlich zu raten, weitere Abklärungen vorzunehmen, damit sie Sicherheit haben. Betroffene können sich für die kostenlose Vermittlung einer vertrauensärztlichen Abklärung auch an die SHMK wenden.