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Mutter schaut ihr Baby an.
Frau D. zur Beraterin: «Schaue ich meine Tochter an, muss ich oft auch an Sie und unsere Gespräche denken.»

Wie das Ja zum Kind der Weg zum Glück wurde

Von aussen betrachtet, ist das Leben von Frau D. (31) bis anhin nicht auf der sonnigen Seite verlaufen. Ihr Mann war vor einigen Jahren schwer krank. Nach der Genesung musste er sich beruflich neu orientieren. Die Eheleute haben zwei Kinder, von denen das jüngere erst ein Jahr alt ist. Das Einkommen der Familie ist sehr bescheiden. Frau D. will dem täglichen Ringen ums Budget endlich entkommen. Darum hat sie vor, möglichst bald einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Doch dann wird sie erneut schwanger.

Frau D. ist verzweifelt. Sie glaubt nicht, dass sie und ihr Mann in der Lage sind, die Familie mit drei Kindern durchzubringen, und denkt an Abtreibung. Aber sie spürt auch, dass sie Rat benötigt, und sucht eine staatliche Familienplanungsstelle auf. Dort empfiehlt man ihr, bei der gynäkologischen Untersuchung zu sagen, dass sie sich eine Abtreibung überlege und man ihr deshalb beim Ultraschall keinen Blick auf das Baby gewähren soll. Bei ihrer Suche nach Beratung stösst sie im Internet auch auf die Seite der SHMK und kontaktiert deren Gratisrufnummer 0800 811 100.

Tiefe Krise und viele Fragen

Eine Beraterin hört Frau D. aufmerksam zu, um sie zu verstehen und einen ersten Überblick über ihre Situation zu erhalten. Sie beschreibt die Hilfeleistungen, die sie von der SHMK unter gewissen Bedingungen erwarten darf: finanzielle Unterstützung, nicht nur für ihr drittes Kind, sondern auch für ihr einjähriges; dazu materielle Hilfe bei der Beschaffung von Kinderausrüstung. Auch bietet sie Frau D. an, über die möglichen Folgen einer Abtreibung zu sprechen, was diese gerne annimmt. Sie gibt ihr zudem zu bedenken, dass die Abtreibung nicht mehr rückgängig gemacht werden könne, selbst wenn sie sie einmal bereuen würde.

Eine Woche nach dem ersten Gespräch ruft Frau D. wieder an und teilt mit, sie sei weiterhin unentschlossen. Zu sehr bedrücke sie der Gedanke, nicht arbeiten gehen zu können, um das Familienbudget aufzubessern. Inzwischen habe sie zwar das Herz beim Ultraschall schlagen gesehen. Das mache es ihr aber nicht leichter. Immer noch schwanke sie zwischen Abtreibung und Behalten des Kindes hin und her. Sie sehe nicht, wie sich ihre schlechte finanzielle Lage zeitnah wird bessern können, vor allem mit einem weiteren Kind.

In den Gesprächen bringt die Beraterin der stark verunsicherten Mutter nahe, dass ihre Schwierigkeiten nicht unüberwindbar sind, gerade wegen der Hilfe durch die SHMK. Sie macht ihr Mut, ihr Baby anzunehmen. Tatsächlich kann sich Frau D. mit der Zeit positiver zum Kind einstellen und entscheidet sich, dank der in Aussicht gestellten Hilfe, endgültig für ihr Kind.

Abtreibung nun «unrealistisch»

Nun tritt bei Frau D. ein innerer Wandel ein: Nach dem Entscheid für das Kind werden die gynäkologischen Sprechstunden für sie echte Glückserlebnisse. Der Beraterin teilt sie mit: «Es war so schön zu sehen, wie das Baby hüpft und sich so lebendig bewegt! Ich bin so glücklich über unsere Entscheidung!» Sie dankt der Beraterin herzlich für ihre Gespräche und erwähnt eigens, dass diese beim Entscheid für das Kind eine Rolle gespielt hätten. Sie freue sich auch, dass in ihrer Familie die Freude über den Nachwuchs zunimmt. Rückblickend wirke es auf sie «unrealistisch», je an Abtreibung gedacht zu haben.

Ja zum Kind und Glück

Frau D. bringt kürzlich eine gesunde Tochter zur Welt. Erneut äussert sie sich dankbar über die ermutigenden Worte der Beraterin: «Schaue ich meine Tochter an, muss ich oft auch an Sie und unsere Gespräche denken.» Dankbar ist sie aber auch für die finanzielle und materielle Hilfe. Frau D. ist überglücklich: «Jeden Schritt, jede Entwicklung, die sie macht», schreibt sie über ihre kleine Tochter, «erinnert mich an die Tatsache, welches Glück ich habe, sie bekommen zu haben. Ich bin so froh, nicht anders entschieden zu haben!»