DE
Beraterin ermutigt junges Paar.
Die Beraterin zeigt dem Paar, dass es auch in seiner Lage einen Weg mit dem Kind gibt.

Wie gute Argumente ein junges Paar überzeugten

Es ist Spätherbst, als ein junger Mann (22) sich per E-Mail an die SHMK Notrufzentrale wendet. Seine Freundin, Luisa (19), sei schwanger. Sie habe ihre Lehre noch nicht abgeschlossen. Auch er sei noch mitten in der Ausbildung. «Wir stehen nun vor der Entscheidung, das Kind abzutreiben oder nicht.»

Eine Beraterin ruft ihn noch am gleichen Tag an. Das junge Paar möchte so bald als möglich einen Termin für ein Gespräch erhalten, denn es sei mit der Entscheidung, ob es das Kind behalten soll, überfordert. So wird bereits für den folgenden Tag ein persönliches Treffen vereinbart.

Bei der SHMK

Als das Paar wie abgemacht zur SHMK kommt, schildert Luisa der Beraterin, wie sie am Arbeitsplatz gemobbt wurde. Das habe ihr so zugesetzt, dass sie aus einem Fenster gesprungen sei. Anschliessend sei sie eine Zeitlang in der Psychiatrie gewesen und habe dann den Lehrbetrieb verlassen. Nun aber könne sie in wenigen Tagen ihre Lehre in einem anderen Betrieb fortsetzen. Doch wie soll das mit der Schwangerschaft möglich sein? Zu schaffen mache ihr auch, dass ihre Mutter sie stark dazu dränge, abzutreiben. Sie beschimpfe sie und behaupte sogar, sie habe kein Recht, das Kind zu behalten. Sie drohe nun mit dem Rausschmiss aus der Wohnung, wenn sie nicht abtreibe.

Die Beraterin zeigt dem Paar auf, dass es genau in dieser Situation einen Weg mit dem Kind gibt und dass das «Ja» zum Kind ihnen Glück bringt! Die SHMK leiste wirksame Hilfe. Luisas Freund äussert, dass er sich schon frage, ob man das Recht habe, über ein anderes Leben zu entscheiden. Doch dann denke er wieder: Treiben wir es ab, dann geht es weiter wie vorher. Darauf entgegnet die Beraterin, dass das Kind, das abgetrieben würde, ja schon lebt. Darum ginge das Leben nicht einfach so weiter wie zuvor, man bleibe für immer Eltern, einfach eines getöteten statt eines lebenden Kindes. Es sei immer besser, das Leben zu wählen!

Die beiden sind nach der Begegnung mit der Beraterin etwas erleichtert und nehmen sich vor, erneut mit Luisas Mutter zu sprechen, bevor sie sich entscheiden.

Viele Gespräche

Drei Tage später vernimmt die Beraterin, dass das Gespräch mit Luisas Eltern nicht gut verlaufen sei. Dabei sei auch über die Ausbildung von Luisa gesprochen worden und die Schwangere habe nun Angst, sie könne mit einem Kind ihre Lehre nicht abschliessen. Die junge Frau äussert gegenüber der Beraterin auch die Sorge, ihr Freund könnte sie schliesslich doch noch verlassen und dann stünde sie allein mit dem Kind da!

Die Beraterin verdeutlicht ihr, dass eine Trennung auch später im Leben stattfinden könne, das sei kein Grund, das Kind abzutreiben. Sie beide würden trotzdem Eltern des Kindes bleiben. Sie brauche keine Angst zu haben, sie dürfe vertrauen: die SHMK helfe ihr, wo immer es nötig sein wird.

Es folgen viele weitere Gespräche, in denen die Beraterin dem Paar Mut für ein Leben mit dem Kind macht. So können sich die beiden schliesslich für ihr Kind entscheiden. Luisas Mutter akzeptiert den Entscheid ihrer Tochter überraschend und lässt sie weiterhin bei sich wohnen. Und nachdem die Mutter Luisas Ultraschallbilder ihres Grosskindes gesehen hat, beginnt ihr Herz zu schmelzen und das Verhältnis zu ihrer Tochter wird schnell besser. Dann kommen Luisa und ihr Freund abermals zur SHMK, um Material für die Babyausstattung abzuholen.

Glückliche junge Eltern

Jetzt, nach der Geburt eines gesunden Buben, dankt das Paar der Beraterin für die Unterstützung und lässt sie wissen: «Wir sind sehr glücklich, wir haben einen langen Weg durchgemacht. Es hat sich gelohnt!» Die SHMK unterstützt Luisa finanziell bei den Kosten für das Baby.

Kurze Zeit später kommen die jungen Eltern wieder zur SHMK, diesmal mit ihrem Buben! Sie erzählen der Beraterin wie Luisas Mutter, die zuvor vehement zur Abtreibung gedrängt hat, nun den Kleinen umsorge! Auch gegenüber ihrer eigenen Tochter benehme sie sich viel besser. Sie habe sich für ihr Verhalten zu Beginn der Schwangerschaft sogar entschuldigt und stehe Luisa nun bei. Zudem könne die junge Mutter ihre Ausbildung fortsetzen. Und der Kindsvater beschreibt der Beraterin, wie das Kind sein eigenes Leben verändert habe: «Der Kleine gibt mir Sinn! Mein Leben ist ganz anders als früher. Da bin ich öfters mal rumgehangen, hatte Langeweile, habe gekifft. Das ist jetzt ganz anders. Ich bin sehr dankbar, dass wir damals zu Ihnen kommen konnten und Sie uns unterstützt haben. Ich hab’s wirklich nicht mehr gesehen.»